http://www.hanfthal.at/tourismus/hanf_alternative.html | 19.02.2023 |
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Hanf als Alternative zu Fisch | ![]() ![]() |
Der Hanf-Informationsabend im Hanfthal-Hof beim Hanfwirt Wagner lockte über 100 Besucher nach Hanfthal. Den interessierten Gästen wurde bisher kaum Bekanntes über die vielseitige und gesunde Nutzpflanze Hanf vermittelt.
Dorferneuerungsobmann Johann Schmidt berichtete über die Zusammenhänge der ortsnamengebenden Pflanze. In Hanfthal wurde bereits seit der Dorfgründung vor etwa 900 Jahren Hanf angebaut. Dies wird auch in einer Urkunde aus dem Jahre 1356 dokumentiert, als das Dorf noch Haniftal genannt wurde. Seit der Vorbereitung zur 850-Jahr-Feier im Jahre 1999 besann man sich wieder dieser interessanten Pflanze, die völlig zu Unrecht als Drogenhanf für negative Schlagzeilen sorgt. Die Bauern begannen im Jahre 2004 großflächig Lebensmittel- bzw. Faserhanf, botanisch Cannabis sativa, anzubauen und zählen heuer zu den wesentlichsten Hanfkornlieferanten im Land. Im gleichen Jahr wurde ein Hanferlebnispfad errichtet und der Hanfwirt Wagner eröffnete seinen Hanfthal-Hof, in dem es viele köstliche Hanfspezialitäten gibt. In Hanfthal dreht sich also inzwischen sehr vieles um Hanf.
Günther Schmid, selbst Hanfbauer, berichtete über Botanik, Anbau und Ernte von Hanf. Im Laufe der Jahre konnten die Landwirte wertvolle Erfahrungen vor allem im schwierigen Ernteverfahren sammeln. In Hanfthal werden etwa 40 ha Hanf angebaut, wobei vorerst nur das Hanfkorn verwertet wurde und man derzeit eine Erntemaschine entwickelt, die den Bauern eine höhere Wertschöpfung aus dem Stroh zur Faser- und Schäbengewinnung bringen soll. Günther Schmid ist auch Geschäftsführer der HSV Hanfstrohverwertungs GmbH und der Hanfland KG sowie Gesellschafter der HNV Hanfnuss Verarbeitungs GmbH (vormals Nowakorn), die als Österreichischer Hanfspezialist vor allem das Korn verarbeitet.
Mag. Gerda Denner, Ernährungswissenschafterin und Projektleiterin des Vereines Gesundes Land um Laa referierte über gesundheitsstärkende Inhaltsstoffe der noch viel zu wenig bekannten uralten Pflanze Hanf. Der hohe Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren macht Hanföl für die menschliche Ernährung zu einem außerordentlich interessanten Öl. Zur Deckung des täglichen Bedarfs an essentiellen Fettsäuren sind bereits 30 Gramm Hanfsamen bzw. 10 Gramm Hanföl ausreichend. Der Hanf enthält die lebensnotwendigen Fettsäuren, wie sie vor allem in Seefischen vorkommen und ist daher eine äußerst gesunde heimische Alternative zu Importlebensmittel. Als Hautpflegemittel hat der Hanf äußerst interessante Eigenschaften, die in der Kosmetik angewendet werden. Die Verwendung von Hanflebensmittel ist für Gesundheitsbewusste, Menschen mit Allergien und Personen, die Herz Kreislauferkrankungen vorbeugen wollen, besonders empfehlenswert. Hanföl ist glutenfrei und senkt auf Grund seines hohen Gehaltes an Omega-3 Fettsäuren den Cholesterin- und Triglyzeridspiegel.
Winzer Johann Spatzierer aus Erdberg präsentierte den ersten österreichischen „Hanfwein” mit der Bezeichnung Grüner Hanif. Der Wein verbindet das würzig, pfeffrig, spritzige Aroma des Grünen Veltliner Qualitätswein mit dem frischen Limettenduft der Hanfblüte.
Schließlich wurden den zahlreichen Gästen bei einem Buffet mit köstlichen Speisen aus Hanf
verwöhnt, wobei Hanfwirt Wagner auch vegetarische und süße Nachspeisen mit Hanf aufkochte.
Die Besucher waren sowohl von den interessanten Informationen wie vom lukullischen Mahl begeistert.